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in Zwönitz 

In Zwönitz und seinen Ortsteilen sind heute noch vier Gedenkstätten für die Opfer des Faschismus erhalten geblieben. Vor einem, dem Katharina Peters Denkmal stehen wir hier. Katharina Peters war die ehemalige Besitzerin und Einlassfrau des Zwönitzer Kinos, die ihre Einstellung gegen den Krieg geäußert hatte und denunziert wurde. Daraufhin verurteilte man sie zum Tode. Sie wurde am 29. September 1944 in Berlin Plötzensee erschossen.

Nicht weit von hier, am Friedhof an der Trinitatiskirche befindet sich das Grabmal von Oleksander Olenik - einem ukrainischem Zwangsdeportierten, der den Winter 1941/1942 in seiner kleinen Unterkunft oberhalb des Stalles des ehemaligen Stadtgutes nicht überlebte und einem polnischen und griechischen Zwangsdeportierten, die ebenfalls die schwere Arbeit, das geringe Essen und den strengen Winter nicht überlebten sowie des unbekannten jüdischen Mädchens, welches den Häftlingsmarsch aus den Konzentrationslagern in das KZ nach in Tschechien nicht überlebte und am Straßenrand in Kühnhaide völlig entkräftet liegenblieb.

Im Heiligen Wald im Ortsteil Brünlos, nahe der Kreuzung Brünloser Hauptstraße / Zwönitzer Straße (S258), wurde am 22.4.1945 die Hauswirtschafterin Gerta Uhlig aus Stollberg durch Wehrmachtsangehörige der 404. Infanteriedivision des Heeres erschossen und im Waldboden verscharrt. Die Leiche wurde am 9.5.1945 aufgefunden und später in Stollberg beigesetzt. Gerta Uhlig hatte die Aussichtslosigkeit des Krieges erkannt. Gegenüber Insassen des Hilfslazarettes im elterlichen Gasthof „Goldener Adler“ in Stollberg vertrat sie mutig ihre ablehnende Haltung und war nicht bereit, die aus den Fenstern herausgehängten weißen Fahnen zu entfernen. Aus tiefem Durchhalte-Fanatismus hatten die Täter in den letzten Kriegstagen in Konradsdorf bei Freiberg, Stollberg, Neuoelsnitz weitere mutige Bürger gegen den Krieg ermordet. Zu weiteren geplanten Verbrechen kam es danach nicht mehr, da der Kompaniechef Schwalbe aus den eigenen Reihen erschossen wurde. Gegen Tatbeteiligte der Mordtaten fanden 1948 in Oelsnitz im Erzgebirge bzw. 1952 und 1954 in Wuppertal sowie 1953 vor dem BGH der BRD Gerichtsprozesse statt.

Auf dem Friedhof an der Dorfchemnitzer Kirche. befindet sich ein OdF Denkmal ( Opfer des Faschismus). Die SS ließ im Winter 1944/45 jegliche Konzentrationslager, welche den alliierten Truppen in die Hände fallen könnten, evakuieren. Ein solcher Marsch zur Verlegung von Häftlingen erfolgte vom Konzentrationslager Auschwitz, mit seinem Außenlager in Groß Rosen nach Buchenwald. Alle schwachen und kranken Häftlinge werden unterwegs aussortiert, man ließ sie zurück oder erschoss sie. Einer dieser Todesmärsche führte im März 1945 mitten durch unseren heutigen Ortsteil Dorfchemnitz. Völlig entkräftet blieb hier eine Frau entkräftet am Wegesrand liegen und wurde vor den Augen der Bevölkerung einfach erschossen. Mutige Menschen brachten sie zum Friedhof und begruben sie dort in einer Ecke. 1946 errichtete die damals eigenständige Gemeinde Dorfchemnitz ein Denkmal für die Opfer des Faschismus (OdF) und die Gebeine der unbekannten Frau, die ihr Leben auf diesem Häftlingsmarsch fand, wurden dort begraben. 

Alle vier Gedenkorte sind der Nachwelt erhalten geblieben, was nicht so selbstverständlich war.

Doch diese Gedenkstätten sind eindringliche Orte der Erinnerung und der Mahnung und so stehen wir Linken teilweise zusammen mit den Schulen der Stadt und der Stadtverwaltung jedes Jahr am 27.Januar; 22. April.; am 08. Mai; am 1. September und am 9. November an diesen Gräbern und Denkmälern und gedenken der vielen sinnlosen Toten, die Faschismus und Krieg über die Menschen brachte. Nie dürfen wir, die Nachkriegsgeborenen den Schwur der KZ-Häftlinge und vieler Menschen in Deutschland vergessen:

Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!

Gedenkt mit uns in einer Schweigeminute den Opfern des Faschismus hier am Katharina-Peters-Denkmal stellvertretend für die weiteren drei Gedenkstätten.

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